Indica, Sativa und Ruderalis - die drei Familien der Cannabis-Pflanze.
Indica Cannabis 
Markant ist für diese Pflanze dass sie weitaus niedriger wächst als die Sativa-Pflanze. Sie bleibt meist unter 210 cm. Im Gegensatz zur Sativa-Pflanze, weist die Indica-Pflanze breitere und dunklere Blätter auf. Viele dicke Knospen an den kurzen Ästen sind ein weiteres Merkmal der Pflanze Indica. Sie ist "zweihäusig", was bedeutet, dass ihre männlichen und weiblichen Blüten auf verschiedenen Pflanzen sitzen und sie wird durch den Wind bestäubt. Dieser Vorgang nennt sich Anemophilie. Sie ist die ursprüngliche Form bei Samenpflanzen.
Entstehungsländer von Indica waren subtropische Länder, nach denen auch einige Sorten benannt wurden. Auch der Name dieser Pflanzenart ist auf das Entstehungsland "Indien" zurückzuführen. Um genauer zu sein, kommt diese Pflanze aus dem Hindukusch.Man geht davon aus, dass die Pflanze sich anschließend nach Asien, Ägypten und Persien ausgebreitet hat. Heutzutage findet man sie in Ländern wie Marokko, dem Libanon aber auch Afghanistan. Diese Pflanzenfamilie wächst schneller als ihre "Verwandten"(6-9 Wochen) und investiert bei perfekter Höhe alle Kraft in die Herstellung der Blüten. Dies erklärt auch, wieso ihre Blätter breiter sind, als die der anderen Familien, denn sie nutzt diese für die Sonnenaufnahme. Ihr Geruch ist intensiv,
aber nicht süßlich. Sie bevorzugt unbewachsene und aufgelockerte Lehmböden. Lamarck teilte 1758 die Indica von der Sativa ab.
Die Pflanzengattung Indica wird oft von Züchtern für das "Indoor Growing" genutzt. "Indoor Growing" ist das Anbauen von Marihuana in den eigenen vier Wänden. Dabei werden in Boxen und unter speziellen Lampen die Pflanzen "großgezogen" um daraus dann einen hohen Ertrag zu machen. Da diese Gattung nicht so hoch wächst wie die anderen Pflanzenarten, eignet sie sich am Besten für das "Indoor Growing". Die "Indoor-Grower" sehen in dem eigenen Anbau zu Hause einen großen Vorteil. Konsumenten müssen nicht mehr zu "Dealern" und wissen immer, was sie konsumieren, da sie es selbst anbauen. Beim Selbstanbau werden Samen eingepflanzt und zum Keimen gebracht. Mit der richtigen Beleuchtung und der Anpflanzung in einem dafür geeigneten Behälter wird die Pflanze wachsen und ab der zweiten Woche blühen. Nach ca. 6 Wochen kann geerntet werden.
Bezogen auf die Wirkung gibt es auch hier bei der Indica wieder deutliche Unterschiede zu den anderen Pflanzenfamilien Sativa und Ruderalis. Wer die Pflanzenart Indica bevorzugt, bevorzugt meist auch "fettmachendere" Effekte. Der Konsum von Marihuana, Haschisch und anderen Cannabis-Produkten, die aus der Indica gewonnen werden, machen müde und werden deshalb auch oft bei Schlafproblemen angewandt. Auch Schmerzpatienten ziehen aus dieser Pflanzenfamilie ihren Nutzen. Einige Konsumenten fühlen sich oft durch den Konsum in ihren Sinnen verstärkt, erleben Musik und die Nahrungsaufnahme intensiver. Diese Wirkung ist auch der Namensgeber für das Wort "stoned", das den Zustand nach dem Konsum beschreibt, da dieser sehr körprlastig ist. Die Muskeln entspannen sich, Schmerzlinderung tritt ein und auch Entzündungen im Körper werden gehemmt. Medizinisch werden Indica bei Muskelspasmen und Tremor-Symptomen eingesetzt, bei arthritischer Steifheit und Schwellung. Auch bei psychischen Störungen wie Ängsten ist eine Anwendung nützlich. Die meisten Konsumenten spüren beim Rauchen von Indica auch eine deutliche Senkung des Stresspegels.
Sativa Cannabis 
Die Sativa Pflanze ist bekannt für ihre mögliche Höhe. Es gibt Sorten, die bis zu sieben Meter hoch wachsen können. Der Durchschnitt liegt bei drei bis vier Metern. Die schmalen, langen Blätter sind ein großes Merkmal dieser Pflanzenfamilie. Ihre Blätter sind hell und sind gelegentlich schattiert. Dies führt auf unterschiedliche Sonnenbestrahlung zurück. Die Sativa-Pflanze braucht zum Blühen 9-12 Wochen um die Blüten vollständig auszubilden. Die Blüten wachsen eher in geringer Anzahl, aber haben meist eine gewisse Größe. Wird ein Hanfblatt auf Postern oder auf Accessoires gedruckt, ist es meist ein Blatt dieser Gattung. Ihr Aussehen assoziieren somit die meisten Menschen mit Hanf. Ihr Merkmal sind die "fingerförmigen Blätter". Angebaut wird diese Pflanze in Nordafrika, Europa und auf beiden Teilen des amerikanischen Kontinents. In Marokko und Mexiko wird die Pflanze zum Rauchen verarbeitet und sie ist bekannt für ihren süßlichen Geruch. Diese Pflanzenfamilie ist ungeeignet für den eigenen Anbau in den vier Wänden, da sie sehr hoch werden kann und Raum braucht. Die Sativa-Pflanze wurde ursprünglich von Carl von Linné 1753 als monotypische Gattung aufgestellt.
Die Wirkung von Sativa wird oft als "kopflastig" bezeichnet, man wird "high" und ist aktiver und unternehmensfreudiger als bei der vorherigen beschriebenen Indica-Pflanze. Die Konsumenten denken viel nach und empfinden sich aufmerksamer als ohne den Konsum. Bestimmte THC-starke Sorten können auch schwache Halluzinationen hervorrufen. Viele Konsumenten fühlen sich hiervon belebt und inspiriert. Diese Art von Hanfpflanzen hilft gut gegen Übelkeit, lindert Depressionen und stimuliert den Appetit. Sie wird oft bei Krebspatienten eingesetzt, die aufgrund von Chemotherapien mit deren Nebenwirkungen zu kämpfen haben.
Hybrid-Sorten/Mischformen von Cannabis
Des Öfteren werden beide Sorten vermischt also sie werden miteinander gekreuzt. Dies nennt man Hybrid-Sorten. Insbesondere im medizinischen Bereich werden diese Kreuzungen benötigt und angewandt. Gerade bei Angstpatienten werden sie eingesetzt. Die bekanntesten Sorten des Hybrid-Cannabis, wenn von Rauschmitteln die Rede ist, sind wohl das "Purple-Haze" oder auch das "White-Widow".
Ruderalis Cannabis 
Die wohl neueste Cannabis-Art kommt aus dieser Pflanzenfamilie. Da sie am wenigsten THC enthält, wurde sie bisher meist ignoriert. Da sie aber von alleine blüht, ist sie für unerfahrene Züchter ideal zu handhaben, da sie sehr "pflegeleicht" ist und gut zum kreuzen und mischen genutzt werden kann. Sie kommt aus Osteuropa und Russland und wächst am besten "wild" in kalten Gegenden. Die Ruderalis hat kleine Blätter und ist im Gesamten auch klein. Sie hat ein eher buschiges Erscheinungsbild und wird nur bis zu anderthalb Meter hoch.
Ihre Wirkung ist bei alleinigem Konsum nicht spürbar, entfaltet sich aber durch Kreuzung mit einer der anderen Sorten. Das heißt, dass sie nur durch das Erbgut der gekreuzten Pflanze eine Wirkung entwickelt. Die Ruderalis wird ausschließlich im Freien angebaut oder wächst "von allein".
Der Name dieser Pflanzenfamilie wird von dem Wort "ruderal" abgeleitet, was ungefähr "wild wachsend" bedeutet. Man kann ihre Pflanzen auch an Straßenrändern oder auf wilden Feldern finden. Sie gehört zu den "auto-flowering"-Pflanzen, also "selbstblühenden" Pflanzen. Dies ist auch ihr markantestes Merkmal. Sie schafft es sich ohne äußere Einflüsse zu entwickeln. Sie blüht nach 5-7 Wochen und blüht auch so lange bis das Wetter oder andere äußere Einflüsse den Vorgang beenden. Der Botaniker Dmitrij E. Janischewsky beschrieb als Erster 1926 Cannabis Ruderalis. Aufgrund ihres geringen THC-Wertes wird diese Pflanzenart oft im medizinischen Bereich zum Krampflösen eingesetzt ohne dass sie dabei eine psychotrope Wirkung hervorruft.
Allgemeines über die Cannabissorten Indica, Sativa und Ruderalis
Das "grüne Gold", Mariuhana, Haschisch, Gras und Pott. Alles bekannte Begriffe für Cannabis und das, was daraus gemacht wird. Der wissenschaftliche Begriff für Hanf ist "Cannabis" und hatte seinen Ursprung schon vor tausenden von Jahren. In einem alten asiatischen Buch, welches vor ca.4700 Jahren gefunden wurde, kann man bereits die ersten medizinischen Verwendungen herauslesen. In dieser Zeit wurde Cannabis laut des Buches gegen Malaria, Rheuma und andere körperliche Probleme eingesetzt.
Die ältesten Begegnungen zwischen Mensch und Pflanze bezüglich der berauschenden Wirkung von Cannabis, gab es in Erzählungen über ein 2700 Jahre altes Grab in China. Dort wurde die Gushi-Kultur gelebt, die vorsah, dass man stark psychoaktive Cannabisblüten in Gräber lag nachdem jemand starb. Diese Kultur war wohl einer der ersten Kulturen, die den Anbau von Cannabis betrieben.
Erstmalig in Europa fand man 5500 Jahre vor Christus im Raum Eisenberg das Cannabis. Hanfsamen und Hanffäden dagegen, wurden schon ca. 2500 Jahre vor Christus im heutigen Litauen gefunden. Hanf als Kleidung wurde schon im alten Ägypten und bei den Griechen verwendet. Auch die ersten positiven Erlebnisse mit Cannabis bezüglich Schmerzlinderung, wurden hier erfahren.
Der griechische Geschichtsschreiber Herodot war unter anderem Völkerkundler. Durch ihn wissen wir, dass das damalige Volk der Skythen bereits Kenntnis über Hanf und dessen Wirkung hatte.
Auch im Mittelalter war Cannabis bekannt und in dieser Zeit wurden Waffen wie der Langbogen durch Hanf verbessert. In diesem Falle des Langbogens bespannte man mit den Fäden des Hanfs die Sehnen der Bogen aufgrund ihrer Widerstandsfähigkeit.
Im 13. Jahrhundert kam über Spanien das Hanf nach Europa und wurde zuerst hauptsächlich für die Papierherstellung eingesetzt. Das wohl berühmteste Dokument aus Hanfpapier ist die amerikanische Unabhängigkeitserklärung von 1776.
Cannabis wurde auch in der Seefahrt zu einem nützlichen Material. Seile und Tücher konnten aus Hanf hergestellt werden.
Nach Einfuhr nach Europa wurde Hanf wie viele andere Drogen auch Anfang des 19. Jahrhunderts als Medikament verabreicht und wurde erst über die Jahre zu einem illegalen Rauschmittel. Die Inhaltsstoffe der Cannabis-Pflanze, die Cannabinoide, sind verantwortlich für die positiven Wirkungen im medizinischen Bereich. Erst vor ungefähr 30 Jahren entdeckte man körpereigene Cannabinoid-Rezeptoren im Gehirn, durch welche die typsiche Wirkung des Cannabis eintritt. Es gibt zwei Haupttypen von Rezeptoren - CB1-und CB2-Rezeptoren. Durch die CB1-Rezeptoren wird der Rausch vermittelt. Auch das CBD, das Cannabidiol, hat mit der Wirkung im Körper zu tun. Cannabidiol ist ein Abbauprodukt, welches durch längere Lagerung oder Erhitzung von Cannabis entsteht. CBD hat keine psychoaktive Wirkung, kann aber den Rausch abmildern und sorgt somit für das ermüdende "Fettsein". Diese Wirkung ist meist genau die Wirkung, die Cannabis-Konsumenten erreichen möchten.
Cannabis enthält Substanzen, die noch nie irgendwo anders gefunden wurden als in Cannabis-Pflanzen.
Die Pflanze gehört zur Gattung der Hanfgewächse und enthält psychoaktive Wirkstoffe. Der wohl bekannteste und der intensivste Wirkstoff ist THC (Tetrahydrocannabinol). Das Interessante daran ist, dass THC allein keine Wirkung hat und erst durch Erhitzen die entsprechende Wirkung entsteht. Daher wird auch das Marihuana meist geraucht oder zum Beispiel in Keks-Teig gebacken, damit es heiß wird. Der lateinische Begriff der Cannabis-Pflanze ist Cannabaceae. Wie nahezu alle Lebewesen haben auch diese Pflanzen ein Geschlecht - weiblich und männlich. In selten Fällen wurde auch ein zwittriges Pflanzenvorkommen entdeckt. Um einen Rausch hervorzurufen, sind nur die weiblichen Pflanzen der Cannabis-Pflanze nutzbar. Dies liegt daran, dass nur sie genug THC für eine berauschende Wirkung enthalten. Bei der oralen Einnahme durch das Essen oder Trinken wird das THC langsamer aufgenommen und daher tritt die Wirkung auch später als beim Rauchen ein. Jedoch wird hier oft von"plötzlichem" Auftreten berichtet, was Konsumenten psychisch überfordern kann. Ein möglicher "Absturz" kann die Folge sein.
Im weltweiten Anbau machen die Cannabis-Pflanzen es den Anbauern sehr leicht. Die Cannabis-Pflanze benötigt nicht viel um zu wachsen. Aufgrund dieser "wenigen Ansprüche" ist die Pflanze auch so beliebt bei Drogenproduzenten. Die wichtigsten und größten Anbaugebiete weltweit sind Afrika (zum Beispiel Marokko, Ghana, Senegal), Amerika (zum Beispiel Kolumbien, USA, Mexiko), der mittlere Osten (zum Beispiel Libanon, Afghanistan) sowie Asien (zum Beispiel Indien, Thailand, Nepal).
Europa wird hauptsächlich von Marokko "versorgt". Über 60% des Cannabis, welches in Europa gehandelt wird, kommt daher.
Das bei Konsumenten beliebte "Zero Zero" ist ein Haschisch-Produkt aus Marokko. Besonders an diesem Cannabis-Produkt ist die Siebung bei der Produktion. Das "Zero Zero" ist das leicht gepresste Harz der vorsichtig durchgeführten ersten Siebung. Es ist sozusagen "das Reinste" Haschisch und daher auch so beliebt. Oft werden jedoch weitere Siebungen auf dem Wege nach Europa durchgeführt sodass die Reinheit verloren geht. Dies erklärt wohl auch die Beliebtheit des noch reinen "Zero Zero".
Der eigene Anbau von Cannabis in Europa wird aber auch immer beliebter. Aufgrund der Vegetation wird zum Beispiel in Deutschland das Hanf in Indoor-Anlagen angebaut. Die Wetterbedingungen geben einen freien Anbau eher nicht her. Aber
durch technische Fortschritte wird der Anbau von Cannabis in Europa immer effektiver und der Ertrag immer größer. Die Entwicklung von Beleuchtungsanlagen für die Pflanzen und deren Aufbewahrungsboxen wird immer besser da heutzutage die Technik fortschrittlicher ist als vor ein paar Jahren noch.
Die häufigste Konsumvariante von Cannabis ist das Rauchen eines "Joints", eine zusammengedrehte Zigarette mit getrocknetem Cannabis (Marihuana) und Tabak. Durch das Aufnehmen durch die Atemwege tritt eine Wirkung sehr schnell ein. Nach ca. 15-30 Minuten erreicht die Wirkung ihr Maximum und klingt nach ca 2-3 Stunden wieder ab. Laut Drogenbericht der Vereinten Nationen haben im Jahre 2012 weltweit ca. 178 Millionen Menschen weltweit Cannabis-Produkte konsumiert. Dieser Fakt führt zu dem Ergebnis, dass Cannabis in ihrer Verwendung als Droge die weltweit meist konsumierte illegale Substanz ist. Hier ist anzumerken, dass die Zahlen auf Schätzungen beruhen da die meisten Konsumländer keine Möglichkeiten haben aufgrund technischer und/oder finanzieller Defizite, Statistiken zu erstellen.
Nordamerika, West-und Zentraleuropa, Ozeanien sowie West- und Zentralafrika sind die konsumstärksten Teile der Welt. In den USA haben 40% der Amerikaner schon einmal in ihrem Leben Cannabis konsumiert. Auch in Europa ist Cannabis die meistkonsumierte illegale Droge. Schätzungsweise gibt es drei Millionen Europäer, die täglich Marihuana rauchen.
Der Abbau von THC dauert länger als bei Alkohol, da THC eine hohe Fettlösigkeit vorweist. Somit lagert es sich schnell in Gewebe an. Der Wirkstoffgehalt in Marihuana ist durch hochgezüchtete Sorten in den letzten Jahren enorm gestiegen.
Rechtlich gehören in Deutschland die Cannabis-Pflanzen, Haschisch, Marihuana und Haschisch-Öle und alle berauschenden Produkte der Cannabis-Pflanze laut Betäubungsmittelgesetz zu den nicht verkehrsfähigen Stoffen. Sie sind quasi nicht legal in ein Land einführbar und auch nicht frei von Gefahren. Diese Einteilung von Substanzen ist im Betäubungsmittelgesetz festgehalten. Ohne eine bestimmte Genehmigung sind somit Anbau, Herstellung, Handel, Einfuhr, Ausfuhr, Verkauf, Erwerb und Besitz von allen Pflanzenteilen der Cannabis-Pflanze strafbar. Zu wissenschaftlichen Zwecken oder im öffentlichen Interesse kann eine Genehmigung ausgestellt werden. Selbstredend geht es hier um Pflanzen, die einen sehr geringen THC-Gehalt aufweisen. 2009 gab es die ersten Genehmigungen auch für medizinische Bereiche.
Der bloße Konsum von Cannabisprodukten ist ist Deutschland nicht verboten und wird "straffreie Selbstschädigung" genannt. In einer Entscheidung von 1994 urteilte das Bundesverfassungsgericht dass der Besitz von Betäubungsmitteln nicht mehr strafrechtlich verfolgt werden soll, wenn diese in kleinen Mengen zum eigenen Gebrauch verwendet werden. In der Regel werden Verfahren daher wegen geringem Besitz von Cannabis eingestellt.
Cannabis hat eine lange Geschichte und wird mehrfach angewandt. Doch Cannabis ist nicht gleich Cannabis. Unzählige Arten von Cannabis sind weltweit bekannt, aber alle gehören zu einer von drei Pflanzenfamilien - Sativa, Indica und Ruderalis. Alle Pflanzenfamilien unterscheiden sich in ihrem Aussehen, ihrer Wirkung und auch in ihrer Herkunft.
Cannabis-Produkte
Marihuana
Die Blüten und blütennahen Blätter der weiblichen Hanfpflanze ergeben getrocknet und zerkleinert das Rauschmittel Marihuana. Seinen Namen hat es aus dem mexikanischen Sprachgebrauch. Oft wird Marihuana unter Konsumenten "Mary Jane" genannt. Am häufigsten wird es aber als "Gras" bezeichnet. Oft wird von Laien das Marihuana mit der gesamten Pflanze verwechselt - deren Name ist aber Cannabis. Marihuana ist berauschend und wird im Medizinbereich und als illegale Substanz konsumiert. Getrocknet und meist vermengt mit Tabak wird Marihuana geraucht oder verdampft. In den meisten Fällen werden hybride Sorten verwendet, also Mischungen aus Indica und Sativa.
Haschisch und Haschischöl
Die Hanfplanze ist oft harzig und dieses Harz wird in Platten und Blöcken gepresst Haschisch genannt. Das Haschisch wird geraucht oder in Fett gelöst oder auch zur Verwendung von Speisen und Getränken genutzt. Das Wort kommt aus dem Arabischen und wird oft auch "Shit" und "Hasch" genannt. Auch hier wird das Harz nur von weiblichen Pflanzen gewonnen und getrocknet und dann gepresst. Umgangssprachlich werden Stücke des Haschischs "Piece" genannt. Bei der Herstellung von hochwertigem Haschisch werden hauptsächlich Blüten der weiblichen Pflanze verwendet, da sie mehr Harzdrüsen haben als der Rest der Pflanze. Durch die beruhigende Wirkung wird es oft als Rauschmittel und auch in der Arznei verwendet. Geraucht wird es oft in Pfeifen oder als Joint - aber auch in Speisen findet es wie schon erwähnt Verwendung. Die Hanfpflanze cannabis sativa enthält von allen Cannabis-Pflanzenarten die größten Mengen an Harz und wird daher hauptsächlich für Haschisch verwendet.
Marokko ist das größte Herstellungsland und auch in Afghanistan wird eine große Menge Haschisch produziert.
Die Niederlande konsumieren meist Marihuana, aber auch das Haschisch ist in Coffeeshops in Holland erhältlich.
Das wohl reinste THC-Gehalt weist Haschischöl auf. Durch bestimmte Lösungsmittel wird aus der Pflanze Öl gewonnen und dann verdampft und eingeatmet. Aber auch gemeinsam mit Tabak wird es geraucht oder auch in Speisen und Getränken untergemischt.
Weitere Cannabis-Produkte
Je nach den gesetzlichen Richtlinien eines Landes sind auch weitere Produkte aus Cannabis erhältlich. Es gibt zum Beispiel Shampoo mit einem geringen THC-Gehalt. Lotionen und Lippenbalsam sind weitere Produkte von Herstellern, die Cannabis nicht mehr nur zum Rauchen verwenden möchten. Auch Zahnpasta gehört zu diesen Entwicklungen.
In Seattle gibt es "high-machende" Zahnstocher; auch Honig mit Hanf und berauschender Wirkung ist bereits auf dem Markt.
Der bekannte "Kambocha"-Tee wurde abgekupfert und "Kannabucha" genannt und mit Cannabis versetzt. Ohne Cannabis hat es bereits eine heilende Wirkung auf Arthritis-Patienten. Mit dem Zusatz von Cannabis jedoch erlangt es immer mehr Beliebtheit.
Für die "Naschkatzen" sind auch bereits in bestimmten Ländern Sonnenblumenkerne erhältlich, die mit THC versetzt sind. Ebenso käuflich sind schokoladenüberzogene Johannisbeeren mit THC.
Medizinischer Bereich
Viele Institute und Forschungseinrichtungen im medizinischen Bereich untersuchen die Möglichkeiten mit Cannabis Krebs zu heilen. Jedoch gibt es hier noch keine positiven Beweise.
Es gibt aber verschiedene Anwendungsbereiche in denen bereits positive Auswirkungen nachgewiesen werden konnten:
- Bei Appetitlosigkeit und dadurch Gewichtsverlust ist der Einsatz von Cannabis sehr hilfreich
- Bei Schmerzen tritt durch Konsum von Cannabis Milderung ein
- Bei Übelkeit und Erbrechen hilft insbesondere die Sativa-Pflanze
- Bei Glaukomen, Spastiken und Epilepsie kann durch Cannabis-Konsum Erleichterung eintreten
- Bei Asthma kann trotz scheinbarem Widerspruch das Rauchen von Cannabis oder das reine Inhalieren der Pflanze, Asthma-Anfälle vermeiden und die typischen Symptome von Asthma lindern
- Bei Depressionen, Entzugssymptomen und Morbus Chron wurde ebenfalls durch Cannabis Linderung nachgewiesen
Industrie-/Nutzhanf
Industrie- oder auch Nutzhanf besteht meistens aus den Sativa-Pflanzen und wird extra angebaut um daraus Hanffasern und Hanfsamen zu gewinnen. Aus Hanfsamen wird ätherisches Hanföl hergestellt und aus Hanffasern werden Dämmstoffe beim Hausbau oder auch Spezialpapiere wie zum Beispiel für Zigaretten produziert. Auch in der Textilindustrie findet Hanf ihre Verwendung. Der THC-Anteil liegt bei Nutzhanf unter 0,2% und hat daher keine berauschende Wirkung.
Hanfsamen weisen hohe Anteile von Vitaminen und Mineralstoffen auf und beinhalten Aminosäuren. Die Hanfsamen sind leicht verdaulich und geben dem Meschen Proteine.
Auch für Tierfutter können Hanfsamen eingesetzt werden. Werden die Samen gepresst, gewinnt man Hanföl. Insbesondere in der Naturkosmetik ist das Hanföl sehr beliebt.
Der Anbau von Nutzhanf ist in Deutschland nur den Unternehmen der Landwirtschaft vorenthalten.
Cannabis - eine Pflanze der Natur mit vielseitigen Fähigkeiten. Auch wenn einige Wissenschaftler die Indica zu den Sativa-Pflanzen zählt, ist insgesamt zu sagen, dass die vorherigen benannten drei Pflanzenarten Indica, Sativa und Ruderalis wahnsinnig spannende Phänomene sind. Stelle man sich vor, dass die Natur schon vor unzähligen Jahren und Jahrtausenden Pflanzen zur Verfügung stellte und noch stellt, die Krankheiten heilen und berauschen können, kommt man ins Staunen. Und das alles hat die Menschheit nur durch Zufall herausgefunden! Das Thema Cannabis und der Konsum dieser "Wunderpflanze" ruft durch die gesellschaftlichen aber auch gesetzlichen Änderungen der letzten Jahre kein Aufschrei mehr aus. Ständige Debatten, Legalisierungsversuche und "lockerere" Strafen beim Besitz von Cannabis sind der Grund dafür. Dennoch sollte man sich ihrer sowohl positiven als auch negativen Wirkung im Klaren sein und einen gesunden Respekt beim Umgang mit Cannabis an den Tag legen. Aus botanischer Sicht und in Bezug auf Nutzhanf ist die Cannabis-Pflanze ein reinweg nützliches Naturprodukt. Auch die medizinischen Erkenntnisse, die man aus der Cannabis-Pflanze gewinnen konnte, sind atemberaubend.
Insgesamt gibt es ca. 270 Arten dieser Familien, die in unterschiedlich zusammengesetzten Gruppen blühender Pflanzen auftreten. Wie viele Arten auch verteilt in der Welt auftreten, alle dieser Arten haben jeweils einen der drei Stammbäume.
Die große Familie Cannabis!